Armut in Baden-Württemberg
Erfahrungsgemäß wird jedoch in der gesellschaftlichen Diskussion das Thema Armut, insbesondere jedoch Kinderarmut, gerne außen vor gelassen.
In Baden-Württemberg sind derzeit 17.9% (ca. 325 000) der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren von Armut gefährdet. Ein besonders hohes Risiko besteht vor allem bei Kindern von Alleinerziehenden, bei Kindern, deren Eltern von Arbeitslosigkeit betroffen sind und Kindern mit Migrationshintergrund.
Die Verfestigung von Kinderarmut ist in enger Verbindung mit der Elternarmut zu sehen. Armutsgefährdete Kinder haben nicht nur einen materiellen Mangel, Armut zeigt sich auch in den Lebensbereichen Wohnen, Gesundheit, Bildung, Erwerbstätigkeit und Teilhabe.
Die Dienste und Beratungsstellen der Caritas Bodensee Oberschwaben berichten aus ihrem alltäglichen Kontakt mit den Familien, dass die Ergebnisse des ARB sich auch hier in der Region Allgäu wiederspiegeln. Auch bei einem Expertenworkshop der Initiative Kinderchancen Allgäu im Januar 2016 wurde in der Situations- und Bedarfsanalyse deutlich, dass Kinder- bzw. Familienarmut und dessen Folgen in der Region ein Problem darstellen und Handlungsbedarf besteht.
Ziel aller Bemühungen muss es sein, nicht nur die Folgen der Kinderarmut zu bekämpfen, sondern präventive Strategien zu entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass Akteure aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Soziales zusammenwirken und sich dieser Herausforderung stellen